Celsissimus
By Arthur Achleitner

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Fußnoten

[1] Eierspeise.

[2] In Salzburg kamen die Gabeln erstmalig im Laufe des 16. Jahrhundert auf. Zillner, Kulturgeschichte 1871.

[3] Aus den Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XII, 1872.

[4] Um die Mitte des 16. Jahrhunderts trat eine lebhafte Bewegung auf zur Spendung des Abendmahles unter zweierlei Gestalten. Hinrichtungen der Kelchforderer vermochten die kalixtinische Bewegung nicht völlig zu ersticken. Später gestattete der Papst auf dringendes Betreiben Bayerns und des Kaisers einigen Diözesen (auch Salzburg) den Empfang des Abendmahles unter zweierlei Gestalten in der Hoffnung, daß sich das (von lutherischen Prädikanten) aufgestachelte Volk wieder mehr der römischen Kirche anschließen werde. Die Bauern verlangten aber nun noch viel mehr und gaben ihren Forderungen durch Zusammenrottungen Nachdruck. Erzbischof Johann Jakob erließ ein strenges Mandat zur Bekämpfung des Aufruhrs ohne besonderen Erfolg; die Hoffnungen, welche man auf die Erlaubnis der Abendmahlspendung unter zweierlei Gestalten gesetzt hatte, bestätigten sich nicht, es wurde 1571 die Erlaubnis wieder zurückgezogen. Infolgedessen gährte es in den Landstädten Salzburgs gewaltig. Man brachte die Widerspenstigen durch Belehrung oder Gewalt teilweise zum Schweigen, Hartnäckige aber wurden unnachsichtig des Landes verwiesen. Trotzdem setzte sich die Reichung des Kelches, welche zweifellos von den Prädikanten begünstigt wurde, noch bis zur Regierungszeit Wolf Dietrichs fort. (Vergl. Maher-Deisinger, “Wolf Dietrich von Raitenau” München 1886. Rieger.)

[5] Damals gedieh Wein sogar auf der Südseite des Festungsberges.

[6] Unter Weihsteuern oder Herrenantrittsgeldern verstand man die Steuer, welche beim Regierungsantritt von den Grundholden zu entrichten war; sie betrugen 5 % der Gesamtsumme ihrer Abgaben.

[7] Entlassene Landsknechte, die im Lande herumzogen, bis sie wieder angeworben werden. Sie “garteten”, d.h. bettelten u.s.w., und wurden “Gartbrüder” genannt.

[8] d.i. ein Urteil durch die Stimmenmehrheit. Vergl. A. Richter, die deutschen Landsknechte, und F.W. Barthold, Georg von Frundsberg.

[9] Daß Wolf Dietrich im höchstem Maße ein Wohltäter der Armen gewesen, besagt folgende Stelle in P. Hauthalers vortrefflicher Bearbeitung der alten Steinhauserschen Chronik “Diser Erzbischoff kan und mag auch billich ein Vatter der Armen genent werden Ursach dessen, daß er nit allain den hausarmen Burgern und Inwohnern der Statt Salzburg, sondern auch den Armen im ganzen Erzstift dermaßen so reiche Almusen täglich spendirn und raichen hat lassen, als vorher nit bald bei einem Fürsten zu Salzburg beschechen, dann er alle Sambstag ain sehr große Anzahl armer Leit mit dem wochentlichen Genadengelt, etlichen ganze Taller, andern ganz Gulden, halb Gulden, zu sechs, fünf oder vier Pazen raichen und nach Gestalt der Sachen und Erforderung der Noth hat lassen begaben. Ja, es seind auch die armen Leit von frembden und auslendigen Orten haufenweis zuegezogen, deren Kainen, so an ihne suppliciert und das Allmusen begert, er unbegabt hat lassen abziechen. In der vierzigtägigen Fasten hat er den hausarmen Dürftigen zu Erkaufung der Fastenspeis insonderhaft ain große Summa Gelts wochentlich lassen spendiren, auch wann dieselber Armen und Andere, die das Genadengelt empfangen und genossen, umb die osterliche Zeit auf bestimbte Täg nach Mitfasten nach gethaner Beicht communiciert, sein sie zum Mittentag alle zu Hof mit etlichen Speisen gespeiset, Jegklichem ein Hofroggen aufgelegt, mit Wein und Bier versechen und noch ainem Jedweden ain halber Gulden darzue geraicht worden. Disen halben Gulden mit sambt der Malzeit haben auch die armen Schueler so wol zu sant Peter als im Thuemb empfangen und genossen.”

[10] Das Original befindet sich im städtischen Museum zu Salzburg. Der Herausgeber verdankt eine Kopie der Güte des Herrn Museumdirektors Kaiserl. Rat Dr. A. Petter.

[11] Gerhab = Vormund

[12] Gebetschnur (Rosenkranz). Eine überaus bezeichnende Aufforderung, daß der Gefangene seine Rechnung mit dem Himmel machen solle!

[13] Keuche = Gefängnisort.

[14] So meldet der Chronist Steinhauser.

[15] Die Hallfahrt, ein Salzmaß hielt 225-3/4 Kufen und kostete damals 86 Gulden; eine Scheibfahrt hielt 231 Kufen und kostete 88 Gulden; eine Kufe hielt 130-148 Pfund.

[16] Vergl. Mayer-Deisinger Spezialwerk “Wolf Dietrich”, München 1886.–Römermonate, die im früheren deutschen Reich von den Ständen an den Kaiser zum Behuf der damals üblichen Römerzüge zu zahlende Abgabe, nach Aufhören der Römerzüge in eine regelmäßige Abgabe zur Führung von Reichskriegen &c. verwandelt. Ein Römermonat war auf 128000 Gulden veranschlagt, betrug aber stets bedeutend weniger.

[17] Brannte später ab, wurde in veränderter, heute noch erhaltener Form aufgebaut und vom Erzbischof Marc Sitticus, dem Nachfolger Wolf Dietrichs “Mirabella” genannt.

[18] Für Bayern hatte dieser Salzstreit zur Folge, daß Maximilian durch einen braunschweigischen Mathematiker Heinrich Vollmar und seinen Hofbaumeister Simon Reiffenstuhl jene künstliche Wasserleitung anlegen ließ, in welche die Reichenhaller Soole durch sieben Druckwerke von Reichenhall bis zur Stadt Traunheim geführt wird. Diese Gegend war holzreicher und bot daher zum Versieden der Soole bessere Gelegenheit. Auch große Brunnenhäuser wurden gebaut und eine Straße an den Bergen hin durch die Felsen gesprengt. In den Jahren 1612-1616 wurde das Werk vollendet. Die Kosten desselben wurden zum Teil gedeckt durch die Kriegsentschädigung von 150000 Gulden, welche Maximilian von Salzburg erhielt. Schwann, Geschichte von Bayern III.

[19] Dieselbe ist heute Eigentum des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Eugen von Österreich, und läßt Seine Kaiserliche Hoheit die Burg vollständig und historisch getreu renovieren.

[20] Einer ihrer Söhne, der im Jahre 1605 geborene Johann Georg Eberhard von Raittenau trat 1623 unter dem Klosternamen Egidius in den Benediktinerorden zu Kremsmünster und zeichnete sich durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit, insonders in der Baukunst und mathematischen Wissenschaften aus. Als berühmter Architekt starb er 1675.

 

Vorwort.  •  I  •  II.  •  III.  •  IV.  •  V.  •  VI.  •  VII.  •  VIII.  •  IX.  •  X.  •  XI.  •  XII.  •  XIII.  •  XIV.  •  XV.  •  Fußnoten  • 

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